Victorias South and the Snowy Mountains

Distanz/Distance:                          1’156 km
Reisezeit/Travel Time:                 18.12.2019 bis/until 29.12.2019
Unterkunft/Accommodation:   6-times free campground, 3-times payed campground and 2-times in AirBnb flat /
                                                           6-mal gratis Campingplatz, 3-mal gebührenpflichtiger Campingplatz und 2-mal in AirBnb Wohnung

Nach ein paar Tagen im Big City Live von Melbourne und den eher kühlen Temperaturen der letzten paar Wochen in Tasmanien, freuten wir uns auf unsere Weiterreise entlang der warmen Südküste Australiens in östlicher Richtung.

Von St Kilda verliessen wir Melbourne auf möglichst direktem Weg, was eigentlich reibungslos funktionierte, jedoch nach wie vor seine Zeit in Anspruch nahm. Wir entschlossen uns möglichst der Küste entlang zu fahren was uns vorbei am Zugang von Phillip Island, welche wir vor etwas mehr als einem Jahr bereits erkundeten, führte. Für uns neu und wunderschön waren hingegen die Steinkliffs um Cape Paterson. Eigentlich eine fantastische Gelegenheit, um etwas zu verweilen und mit unseren Schnorcheln die Unterwasserwelt zu erkunden. Darum informierten wir uns über die Campingplatzgebühren im Ort. Schnell wurde klar, dass diese mit über 60 AUD pro Nacht zu saftig für unser Budget waren und wir entschlossen uns nach einer kurzen Abkühlung im Meer ohne Schnorchel ein wenig weiter zu fahren. Beim Eagles Nest, einem Aussichtspunkt entlang der Küste entschlossen wir uns zu picknicken und einfach auf dem zugehörigen Parkplatz zu übernachten. Der ursprüngliche Plan, früh am nächsten Morgen die Unterwasserwelt mit dem Schnorchel zu erkunden, wurde zwar durch eher kühles Wetter und raue See durchkreuzt, konnte jedoch unsere gute Laune nicht verderben und bewegte uns zu einem frühen Start in den Tag. Wir nutzen die frühen Morgenstunden, um auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums den fälligen Öl- und Ölfilterwechsel zu machen, was wunderbar funktionierte uns jedoch einige fragende Blicke von lokalen Einwohnern schenkte. Im naheliegenden Recyclinghof entsorgten wir das alte Motorenöl und setzten unsere Reise fort zum 90 Miles Beach, einem wunderbaren Sandstrand an welchem sich viele gratis Campingplätze befinden. Dieser, wie sein Name indiziert, sehr lange Strand reicht in beiden Richtungen soweit das Auge reicht und ist wunderbar einsam. Zudem bietet der Strand durch seine südöstliche Ausrichtung spektakuläre Sonnenaufgänge. Wir entschieden uns am C18 Campground direkt hinter der windschützenden Düne unser Lager aufzubauen. Da sich dieses gemütliche Fleckchen gerade richtig anfühlte und wir ohnehin etwas Zeit zum Ausspannen geplant hatten, beschlossen wir für ein paar Tage dort zu bleiben. Wenn ihr dies lest werdet Ihr vielleicht denken, dass wir doch sicherlich oft Zeit zum Ausspannen und Relaxen haben. Um ehrlich zu sein, auch wir dachten dies zu Beginn der Reise, wurden jedoch eines Besseren belehrt. Das tägliche Weiterreisen, das Planen und Organisieren von Übernachtungsmöglichkeiten sowie, und nicht zuletzt, das emotionale Verarbeiten all der vielen Impression kann sich durchaus erschöpfend anfühlen.

Ein weiterer Grund für unseren mehrtägigen Aufenthalt am 90 Mile Beach war, dass wir uns derzeit zu wenig über die momentanen Buschfeuersituation, in welcher Richtung wir uns bewegten, informiert fühlten und dies ändern wollten. Selbst auf dem zurzeit von den Feuern weit entfernten und eher kühl gelegenen Campground des 90 Mile Beach war die Anspannung spürbar. An jedem einzelnen Tag kamen Feuerwehrpatrouillen vorbei und ermahnten uns an die vorliegenden Feuerbestimmungen, welche an manchen Tagen unter anderem untersagten, unseren gasbetriebenen Kochherd zu benutzen.

Während den paar Tagen informierten wir uns, nebst dem geplanten Relaxen, ausgiebig mit der momentanen Buschfeuersituation und realisierten ziemlich schnell, dass der Weg in Richtung Norden unter den momentanen Bedingungen kaum möglich war ohne Gebiete zu tangieren, die von den offiziellen Behörden als potenziell gefährlich eingestuft wurden. Logischerweise wollten wir auf keinen Fall in Gefahrengebiete eindringen sowie den Rettungskräften im Weg sein und entschlossen uns daher unsere Reise nach Bairnsdale weiter zu führen, wo ein von den Rettungskräften geführtes Informationszentrum für Touristen und Anwohner errichtet wurde. Das sehr kompetente Hilfspersonal des Informationsposten diskutierte mit uns unsere Reisepläne und schlug vor, unsere Reise schneller als geplant in Richtung Canberra fortzusetzen und die weiter südöstliche Küstenregion zu meiden. Obwohl die vorgeschlagene Route potenziell problematische Regionen tangierte, waren wir sicher dies war unsere beste Option und vertrauten den kompetenten Helfern. So fuhren wir weiter entlang des viel befahrenen Highways nach Lake Entrance, wo ein von Menschenhand errichteter Zugang die davorliegende Sumpfregion mit dem Meer verbindet und so eine wunderschöne Landschaft mit türkisfarbenen Lagunen bildet. Weiter von Lake Entrance fuhren wir nach Orbost und übernachteten am wunderschönen Snowy River, welcher mit seiner ruhigen Strömung und unzähligen Fischen, die bei Dämmerung auf der Jagd nach Mücken aus dem Wasser springen, eine sehr erholsame Atmosphäre bietet und uns die umliegende Katastrophe kurz vergessen liess.

Am folgenden Tag war es unser Ziel in die Snowy Mountain Region zu erreichen und in Jindabyne zu übernachten. Der Weg dorthin machte uns beide eher nervös da wir die zuvor erwähnte, als potenziell gefährlich eingestufte Zone, passieren mussten. Angespannt jedoch zuversichtlich machten wir uns also auf den Weg. Die Anspannung wuchs umgekehrt-proportional mit der, durch den Rauch, abnehmenden Sicht und umso mehr als wir das mit Mobilfunknetz abgedeckte Gebiet verliessen. Da es grundsätzlich ein sehr heisser Tag war und die gesamte Strecke von Meereshöhe auf rund 1000 Meter über Meer führte, erreichte unsere Anspannung einen Höhepunkt als uns, in einer langen und steilen Steigung, Elliots Getriebetemperatur zu einer Pause zwang. Um so grösser war die Erleichterung als wir die potenziell problematische Zone verliessen und auch wieder Empfang des Mobilfunknetzes hatten. Obwohl wir uns zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Hochplateau der Snowy Mountains befanden, war es für uns eindrücklich wie extrem trocken und dadurch braun die weiten Felder waren. Ebenso unser Ziel, Jindabyne, zeigte sich sowohl braun von der Trockenheit als auch neblig von den Rauchschwaden der umliegenden Feuer und wirkte bei unserer Ankunft durch zusätzlich starke Windböen beinahe apokalyptisch.

Da Weihnachten gerade vor der Tür stand verbrachten wir die nächsten drei Nächte auf dem Caravan Park  in Jindabyne und machten vom vorhandenen WLAN Gebrauch um mit unserer Familie sowie Freunden per Skype Weihnachten zu feiern (dies hatte sich schon ein wenig als Tradition durchgesetzt seit wir in Australien leben). Zu unserem Glück änderte in den folgenden Tagen die Windrichtung und der dichte Rauch liess etwas nach. Dies ermöglichte uns die umliegenden Hügel der Snowy Mountains, in welchen sich Australiens einzige Winter-Skigebiete befinden, zu erkennen.

Diese Hügel waren es, die wir am Tag nach Weihnachten mit unserem Freund Will, welcher im naheliegenden Canberra lebt, bewanderten. Mit dem Sessellift ging es von Thredbo hinauf zum Fuss des Mount Kosciuszko und von dort zu Fuss bis zum Gipfel des mit 2228 Metern über Meer höchsten Berg Australiens. Obwohl die Wanderung durch die übermässig ausgebauten Gehwege mehr einem langen Spaziergang glich (der höchste Berg Australiens ist durchaus Kinderwagen und Rollstuhl gängig 🙂 ) würden wir diesen Ausflug allen weiter empfehlen. Die Aussicht war trotz der durch den Rauch etwas dunstigen Atmosphäre sehr eindrücklich und die Landschaft mit einigen schneebedeckten Flecken entlang des Gehweges einzigartig. Selbst als Schweizer mussten wir eingestehen, dass wir uns nun doch in einem Berggebiet befanden. Auf dem Gipfel versuchte Marco kurzzeitig der höchstliegende Mensch auf dem australischen Kontinent zu sein, hatte jedoch gegen den 2 Meter hoch gewachsenen Will keine Chance 🙂 .

Von Thredbo ging es am darauffolgenden Tag weiter nach Canberra, der Hauptstadt Australiens, wo sich Will trotz neugeborenem Nachwuchs die Zeit nahm uns als privater Guide herumführte. An dieser Stelle nochmals besten Dank an Will und seine ganze Familie welche unseren Aufenthalt einmalig machten.

Das sehr ruhige und in den Weihnachtsferien schon fast verschlafene Canberra war für uns vor allem daher sehr interessant, da es sich um eine geplante Hauptstadt handelt. Das National Capital Exhibition Museum erklärt die Gedankengänge während der Planung Canberras und dessen Geschichte ausgezeichnet auf intuitive Art und Weise und ist auf jeden Fall einen Besuch für Jung und Alt wert. Ebenso einen Besuch wert sind die beiden überaus imposanten Regierungsgebäude. Das Old Parlament House wurde 1927 aus finanziellen Gründen nur als eine temporäre Lösung gebaut und 1988 durch die Fertigstellung des extrem imposanten und riesigen Parlament House abgelöst. Das Old Parlament House wird heute ausschliesslich als Museum genutzt, welches die frühere australische Politik erklärt und den Besucher durch die Originaleinrichtung zurück in die frühen 80er Jahre versetzt. Auch im Parlament House, dem offiziellen Regierungsgebäude Australiens, wird eine sehr ansehnliche Fläche als Ausstellungsfläche genutzt um mehrheitlich politische Themen der nahen Vergangenheit und Gegenwart zu erläutern.

Des weiteren würden wir bei einem Besuch in Canberra ebenfalls eine Fahrt durch die Quartiere Yarralumla und Forest wärmstens empfehlen. Hier befinden sich die meisten Botschaften, welche teilweise mit sehr imposanten, den Baustilen der repräsentierten Länder nachempfunden Gebäuden beeindrucken. An dieser Stelle möchten wir ohne weiter darauf einzugehen anmerken, dass es sich NICHT lohnt neben der Schweizer Botschaft vorbei zu fahren 🙂 .

Von Canberra planten wir ursprünglich nach Batemans Bay und weiter zur Jervis Bay zu fahren was aufgrund der Buschfeuersituation definitiv nicht möglich war. Mehr dazu im nächsten Post…

After a few days in the Big City Live of Melbourne and the rather cool temperatures of the last few weeks in Tasmania, we were looking forward to our onward journey along the warm south coast of Australia in easterly direction.

From St Kilda we left Melbourne on the most direct way possible, which actually worked smoothly, but still took its time. We decided to drive along the coast, which led us past the entrance of Phillip Island, which we already explored a little more than a year ago. New and beautiful to us were the stone cliffs around Cape Paterson. Actually, a fantastic opportunity to stay a little bit and explore the underwater world with our snorkels. Therefore, we informed ourselves about the camping fees in the village. It soon became clear that with over 60 AUD per night they were too steep for our budget and we decided to go a little further after a short cooling off in the sea without snorkelling. At the Eagles Nest, a viewpoint along the coast, we decided to have a picnic and stayed overnight at the parking lot. The original plan to explore the underwater world with the snorkel early the next morning was thwarted by rather cool weather and rough sea, but it couldn’t spoil our good mood and lead to an early start into the day. We used the early morning hours to do the due oil and oil filter change on a parking lot of a shopping mall, which worked wonderfully, but gave us some questioning looks from local people. In the nearby recycling yard, we disposed of the old motor oil and continued our trip to 90 Miles Beach, a wonderful sandy beach with many free camping sites. This, as its name indicates, very long beach reaches in both directions as far as the eye can see and is wonderfully lonely. In addition, the beach offers spectacular sunrises due to its southeast orientation. We decided to set up our camp at the C18 campground directly behind the windbreaking dune. As this cosy spot just felt right and we had planned to relax for a while anyway, we decided to stay there for a few days. If you are reading this, you might think that we surely often have time to relax and unwind. To be honest, we also thought so at the beginning of the trip, but we were disabused. Travelling on every day, planning and organising accommodation and, last but not least, emotionally processing all the impressions can feel quite exhausting.

Another reason for our stay of several days at the 90 Mile Beach was that we currently felt too little informed about the current bush fire situation, in which direction we were moving. Even on the campground of 90 Mile Beach, which is currently far away from the fires and rather cool, the tension was noticeable. On every single day, fire patrols came by and reminded us of the fire regulations, which on some days prohibited the use of our gas-powered cooker.

During the few days, besides the planned relaxation, we informed ourselves extensively about the current bush fire situation and realized quite quickly that the way north was hardly possible under the current conditions without touching areas that were classified as potentially dangerous by the official authorities. Logically, we did not want to get into dangerous areas or be in the way of the rescue services, so we decided to continue our journey to Bairnsdale, where an information centre, run by the rescue services, for tourists and local residents has been set up. The very competent support staff of the information centre discussed our travel plans with us and suggested to continue our journey faster than planned towards Canberra and to avoid the further south-eastern coastal region. Although the proposed route affected potentially problematic regions, we were sure this was our best option and trusted the competent helpers. Therefore, we continued along the busy highway to Lake Entrance, where a man-made opening connects the swamp area with the sea in front of it, creating a beautiful landscape with turquoise lagoons. Further on from Lake Entrance we drove to Orbost and stayed overnight at the beautiful Snowy River, which offers a very relaxing atmosphere with its calm current and countless fish jumping out of the water at dusk chasing mosquitoes, making us forget the surrounding disaster for a short while.

The following day our goal was to get to the Snowy Mountain region and stay overnight in Jindabyne. The way there made both of us rather nervous as we had to pass the previously mentioned potentially dangerous zone. Tense but confident we set off on our way. The tension grew inversely proportional to the diminishing visibility due to the smoke and all the more as we left the area covered by mobile phone networks. Since it was a very hot day and the whole route led from sea level to about 1000 meters above sea level, our tension reached a peak when, in a long and steep incline, Elliot’s transmission temperature forced us to take a break. The relief was all the greater when we left the potentially problematic zone and had mobile phone reception again. Although we were already on the plateau of the Snowy Mountains at this time, it was impressive for us how extremely dry and therefore brown the wide fields were. Likewise, our destination Jindabyne was brown from the dryness as well as foggy from the smoke of the surrounding fires and seemed almost apocalyptic when we arrived due to additional strong gusts of wind.

As Christmas was just around the corner, we spent the next three nights at the Caravan Park in Jindabyne and used the available WLAN to celebrate Christmas with our family and friends via Skype (this had become a little bit of a tradition since we live in Australia). Luckily the wind changed direction in the following days and the thick smoke decreased a little bit. This allowed us to see the surrounding hills of the Snowy Mountains, which are Australia’s only ski resort.

It was these hills that we walked the day after Christmas with our friend Will, who lives in nearby Canberra. We took the chairlift from Thredbo up to the foot of Mount Kosciuszko and from there we walked to the top of Australia’s highest mountain, 2228 meters above sea level. Although the hike through the excessively built footpaths was more like a long walk (the highest mountain of Australia is quite common for prams and wheelchairs 🙂 ) we would recommend this excursion to everyone. The view was very impressive despite the hazy atmosphere caused by the smoke and the landscape with some snow-covered spots along the sidewalk was unique. Even as Swiss we had to admit that we were in a mountain area after all. On the summit Marco tried to be the highest person on the Australian continent for a short time, but he had no chance against the 2 meter tall Will 🙂 .

From Thredbo we went on the following day to Canberra, the capital of Australia, where Will took the time to show us around as a private guide, despite having a newborn baby. Thanks again to Will and his whole family who made our stay unique.

Canberra, which is very quiet and almost sleepy during the Christmas holidays, was very interesting for us, especially because it is a planned capital. The National Capital Exhibition Museum explains the thought processes during the planning of Canberra and its history in an excellent intuitive way and is definitely worth a visit for young and old. Also, worth a visit are the two very impressive government buildings. The Old Parliament House was built in 1927 and was, due to financial reasons only intended to be a temporary solution. Hence, it was replaced in 1988 by the completion of the extremely impressive and huge Parliament House. Today, the Old Parliament House is exclusively used as a museum that explains the Australian politics of the past and takes the visitor with its original furnishings back to the early 80s. Additionally, in the Parliament House, the official government building of Australia, a very respectable area is used as an exhibition area to explain mainly political topics of the near past and present.

Furthermore, we would also highly recommend a trip through the suburbs Yarralumla and Forest when visiting Canberra. Here you will find most of the embassies, some of which impress with very impressive buildings, which are based on the architectural styles of the countries represented. At this point we would like to say, without going into further detail, that it is NOT worthwhile to drive past the Swiss Embassy 🙂 .

From Canberra we originally planned to drive to Batemans Bay and on to Jervis Bay which was definitely not possible due to the bush fire situation. More about this in the next post…

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